Box-Salon

Musiktheater mit Lied und Boxkampf

Im Ring treten nicht nur eine Sängerin und eine Pianistin gegeneinander an, sondern auch echte Boxer*innen mit echten Schlägen. Eine körperliche Inszenierung der Trauer und ihrer fünf Phasen – mit Klavier-Improvisationen über aufprallenden Boxhandschuhen.

Wenn wir tief trauern, verläuft das meist in fünf bestimmten Phasen ab: Verleugnung, Zorn, Verhandeln, Depression und Annahme der Situation. Beim HIDALGO Box-Salon erleben wir den Trauerprozess entlang der Lieder von John Dowland und Kurt Weill.

Getragen wird der Abend von der bärenstarken Sängerin Andromahi Raptis. Sie verkörpert eine Boxerin, die nach einer schweren Niederlage akzeptieren muss, dass sie geschlagen und ihr großer Traum geplatzt ist. Ihr innerer Kampf zeigt sich in einem echten Boxkampf, den eine Runde lang die Sportler des BOXWERK München austragen.

Die von der Kritik hochgelobte Produktion feierte beim HIDALGO Festival 2020 Premiere und gastiert seitdem deutschlandweit bei Festivals und Konzertreihen. 2022 haben wir das Stück mit komplett neuem Prolog inklusive Mini-Hörspiel upgecycled.

IDEE & INSZENIERUNG Tom Wilmersdörffer
MUSIKALISCHES KONZEPT Johanna Malangré
DRAMATURGIE Melanie Renz
LICHTDESIGN Lukas Kaschube
SPRECHER*IN Theresa Weihmayr, Tom Wilmersdörffer
KOMPOSITION PROLOG Benedikt Brachtel
PRODUKTION PROLOG Vincent Semlinger

Die Besetzung der Bühnenkünstler*innen erfolgt entsprechend des üblichen künstlerischen Niveaus des HIDALGO und seines Künstler*innen-Kollektivs. Je nach terminlicher Verfügbarkeit können die Künstler*innen variieren. Bisher traten auf:

1 x SOPRAN Andromahi Raptis
1 x PIANO Toni Ming Geiger, Rie Kibayashi, Rebeka Stojkoska, Jonathan Ware
2 x BOXER BOXWERK München
1 x RINGRICHTER BOXWERK München, Klaus B. Wolf

TECHNISCHE LEITUNG Lukas Kaschube
PROJEKTLEITUNG Sophia Rieth, Mara Rosenbaum

Pressestimmen

»Überraschendes Konzept und spannende Umsetzung«
BAYERISCHER RUNDFUNK

»Ein ergreifendes Schauspiel«
BADISCHE ZEITUNG

»Musik als etwas Elementares, das einen Menschen in seinem ganzen Elend zeigt, aber auch wie er sich daraus erheben kann«
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

WERKE
Lieder von John Dowland und Kurt Weill

DAUER
60 Minuten

BISHERIGE AUFFÜHRUNGEN
12.09.2020 – HIDALGO Festival 2020 (UA)
20.03.2021 – ID Festival Berlin (Streaming)
19.01.2022 – Kammermusik Plus, Lahr
21.05.2022 – Mozartfest Augsburg
07.10.2022 – HIDALGO Festival 2022
17.06.2023 – Blauer Saal, Pullach
18.06.2023 – Reichshof, Bayreuth

»Singen als etwas Elementares, das einen Menschen in seinem ganzen Elend zeigt, aber auch wie er sich daraus erheben kann«

Süddeutsche Zeitung

INHALT

Die Boxerin Jenny steht vor ihrem alles entscheidenden Kampf: Gewinnt sie, winkt eine große Karriere. Verliert sie, muss sie ihren Traum an den Nagel hängen. Das alles erfahren wir in einem Mini-Hörspiel, das zu Beginn des BOX-SALONS läuft. Sängerin Andromahi Raptis als Jenny und die Pianistin des Abends als ihre Gegnerin treten in einem Schaukampf gegeneinander an. Jenny geht K.O. – und hat alles verloren.

Eine Frau liegt im Ring niedergestreckt am Boden, damit beginnt der musikalische Teil des Abends, eine kraftvolle One-Woman-Show. Denn Jenny steht auf und kämpft weiter. Nicht gegen ihre Gegnerin, denn die hat gewonnen, sondern mit sich selbst. Sie weint, sie schreit, sie wirft alles hin – und findet am Ende doch so etwas wie Frieden.

Der BOX-SALON verhandelt die Trauer, die uns trifft, wenn wir Großes verloren haben und ein Teil unseres Selbst stirbt. Der Umgang damit läuft meist in fünf bestimmten Phasen ab: Verleugnung, Zorn, Verhandeln, Depression und Annahme der Situation. In dieser Lied-Inszenierung erleben wir den Trauerprozess entlang der Lieder von John Dowland und Kurt Weill.

An der Oberfläche erzählen ihre ganz unterschiedlichen Werke teils andere Rahmengeschichten, hintergründig aber fügen sie sich in die universellen Phasen der Trauerbewältigung ein. Die Lieder aus dem 16. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts berühren uns unmittelbar und geben eine Ahnung davon, wie zeitlos Trauer wahrgenommen, durchlebt und verarbeitet wird. Der innere Kampf der besiegten Boxerin wird von Sportler*innen des BOXWERK München ausgetragen.

Spielort der Uraufführung am 12. September 2020 war das BOXWERK in der Münchner Maxvorstadt. Das Publikum saß auf Turnhallenbänken rund um den Ring, zwischen Boxsäcken, die von der Decke hingen. Die Produktion wurde erfolgreich unter anderem beim ID-Festival Berlin, beim Mozartfest Augsburg und beim HIDALGO Festival wiederaufgeführt.

»SCHEITERST DU EXISTENZIELL, STIRBT EIN TEIL VON DIR«

Im BOX-SALON weint, wütet und singt sich eine Sopranistin durch die fünf Phasen der Trauer. Ein innerlicher Kampf, der in rohen Schlägen von Boxsportler*innen gipfelt – und dank seiner kompakten Form auf jede Bühne passt, wie Regisseur TOM WILMERSDÖRFFER erklärt

LIEDER

JOHN DOWLAND
(1563 – 1626)

Come heavy sleep
In darkness let me dwell
Come again
Flow my tears
Fine knacks for ladies

KURT WEILL
(1900 – 1950)

Es regnet
Seeräuber-Jenny
Surabaya Johnny
Youkali
One life to live

TRAILER

TECHNICAL RIDER

LICHT
3 X Profilscheinwerfer LED CW/WW
3 X Movinglight (klein, RGBW)
3 X Stativ mit Alu-Pipe
3 X Blitz (klein)
1 X Verfolger auf Stativ
2 X Handdimmer (DMX-fähig)
2 X Glühbirne
1 X Lichtpult (GrandMA oder ähnliches)
Falls möglich, Scheinwerfer hängen

BÜHNE
GROSSEFREIFLÄCHE 5 x 5 Meter
KLEINEFREIFLÄCHE 3 x 3 Meter

AUSSTATTUNG & REQUISITE
1 X FLÜGEL gestimmter Steinway (oder vergleichbar

Änderungen und Anpassungen an Ort und verfügbare Mittel sind nach Absprache möglich. Der Veranstalter stellt Veranstaltungstechnik, Aufführungsräumlichkeit, angeführte Ausstattung und Requisite, Veranstaltungspersonal und sonstige Infrastruktur wie Garderoben, Aufenthaltsräume und Verpflegung für Künstler*innen und Team am Veranstaltungsort bereit. Grundsätzlich wird eine Generalprobe zwei Tage vor Aufführung am Veranstaltungsort benötigt. Nach Absprache ist ersatzweise eine Stell- und Durchlaufprobe am Aufführungsvortag möglich. Weitere Änderungen können besprochenen werden. Für Aufbau, Proben, Einrichtung und Beleuchtung am Veranstaltungsort sind mindestens acht Stunden einzuplanen.

IMPRESSIONEN