REGIE
Tom Wilmersdörffer
REGIE- & PRODUKTIONSASSISTENZ
Laura Krahn
VIDEO
Maximilian Riemer
Arthur Letizky
3D ART
Roland Obenaus
DIGITAL LIVE ART
Paul Bießmann
BÜHNENBILD
Katarina Ravlić
KONSTRUKTION
Stefan Meyer
MEDIENSERVER
Thilo David Heins
TECHNIK
Lukas Kaschube
Kastulus Forchheimer
LYRIK
Tristan Marquardt
KOMPOSITION
Christopher Verworner
DAUER
60 Minuten
WERKE
„Scrollen in Tiefsee – ein Lyrisches Gesamtkunstwerk“ von Tom Wilmersdörffer
BESETZUNG
1 Bariton – Matthias Winckhler
1 Liedbegleiter*in – Andreas Skouras
BISHERIGE AUFFÜHRUNGEN
17.09.2019 – HIDALGO Festival 2019
18.09.2019 – HIDALGO Festival 2019
19.09.2019 – HIDALGO Festival 2019
Wir nahmen das Gedicht eines jungen Lyrikers, ließen dazu Musik schreiben, eine riesige Kuppel bauen, einen Film drehen und einen Sänger in einen Jumpsuit stecken. Ein Parcours zwischen Straße und Skypefenster, Clouds und Kontrollzentren, Gezeiten und Datenströmen.
SCROLLEN IN TIEFSEE ist der Versuch, das Kunstlied ins 21. Jahrhundert zu führen. Das vieldimensionale Werk vereint zeitgenössische Lyrik, Komposition, Videomapping und Rauminstallation. Die Kunstformen verschmelzen: Die Videobilder interagieren mit dem Gesang, dem Klavier und der Bewegung im Raum. Elektronische Klänge und Video treffen auf ein klassisches Liedduo. Eben dieses Zusammentreffen und Verschmelzen von digitaler und analoger Welt beschreibt Tristan Marquardt in seinem dem Werk zugrunde liegenden Gedicht.
Während sich die künstlerische Auseinandersetzung mit der Digitalisierung derzeit vorwiegend auf die Zukunft fokussiert („Was bedeutet künstliche Intelligenz für uns?“ / „Kann sie sich gegen uns wenden?“ / „Wie wird unsere Gesellschaft zukünftig aussehen?“), beeinflusst die Digitalität schon heute immens Gesellschaft und Individuum. Wir bewegen uns durch Browserfenster ebenso selbstverständlich wie durch die Straßen unserer Stadt.
In diesem Sinne bietet Marquardt eine lyrische Reflexion unseres Alltags: „in einer serverfarm legen aktivist*innen die kühlung lahm. / x terrabyte daten versickern, werden nachweisbar im grundwasser.“ Komponist Christopher Verworner stellt klassischem Gesang und Klavierspiel elektronisch produzierte Klänge gegenüber und führt so das im Gedicht enthaltene Spiel um die Deutungshoheit zwischen den Welten fort.
Entgegen der klassischen Lied-Aufführungspraxis dient der Sänger primär als Medium, nicht als Akteur. Über weite Strecken ist er unsichtbar. Durch die semitransparente Installation reißt die Grenze zwischen Bühne und Zuschauerraum ein. Die Zuschauer*innen werden in den Sog der Traumwelt gezogen. Dabei mischen sich Realbild-Aufnahmen mit animierten oder live gerenderten, abstrakten Interpretationen, die um die Vorherrschaft im Raum zu kämpfen scheinen. Sie reagieren in Echtzeit auf Lautstärke, auf Frequenzen in Gesang, Klavier und elektronischer Komposition sowie auf Bewegungen. Das schafft eine direkte Verbindung der visuellen Ebene nicht nur mit der Lyrik, sondern gleichermaßen mit der Musik und dem Raum.
Die Besetzung erfolgt entsprechend des üblichen künstlerischen Niveaus des HIDALGO und seines Künstler*innen-Kollektivs. Je nach terminlicher Verfügbarkeit können die Künstler*innen variieren.
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