KONZEPT, REGIE
Giulia Giammona
KONZEPT, RAUM
Anna Schöttl
SOUNDDESIGN
Kolja Gütter
LICHTDESIGN
Lukas Kaschube
PRODUKTIONSLEITUNG
Luisa Glock
DRAMATURGIE
Lukas Leipfinger
KOSTÜM
Anna Schöttl
Magda Müller-Trepl
Giulia Giammona
DAUER
60 Minuten
WERKE
Frei nach „Schwanengesang“ von Franz Schubert
BESETZUNG
1 Bariton – David Ristau
1 Schauspielerin – Gina-Lisa Maiwald
1 Piano – Edgar Wiersocki
BISHERIGE AUFFÜHRUNGEN
11.09.2018 – HIDALGO Festival 2018
In einem Kellergewölbe verwandeln sich für einen Abend Raum und Klang. Klassische Musik von Schubert füllt sich mit fremden Geräuschen und elektronischen Elementen. Der Ort zersetzt sich. Zwischen Menschen, Wänden und verfallenden Tönen und Texten suchen zwei gegensätzliche Figuren nach ihrer Identität. Schwanengesang als experimentelle Metamorphose.
“Wan singt der Schwan, so stirbt er dran.” Mit diesem satirischen Vers reiht sich der Schriftsteller Johann Fischart im 16. Jahrhundert in eine aus der Antike stammende Tradition ein. Schon der römische Dichter Ovid erzählt in seinen „Metamorphosen“ von Cyknus, der in einen Schwan verwandelt wird, um seinen im Feuer zu Tode gekommenen Freund Phaeton auf Seen singend betrauern zu können. Schwanengesang als Klagelied.
Aber bereits in der Antike wurde der Schwanengesang auch ganz anders interpretiert: In Platons Buch „Phaidon“ deutet der Philosoph Sokrates – während einer Diskussion über die Unsterblichkeit der Seele – den Gesang der Schwäne vor ihrem Tod als begrüßenden Ausdruck: Sie freuen sich auf das bevorstehende Glück im Jenseits. Ganz rein musste der Schwan damals nicht sein, denn einer anderen Sage nach nähert sich Zeus in dieser Gestalt Leda, in die er sich verliebt hatte, und schwängert sie.
Als Sinnbild der Verwandlung stellen der Schwan und sein Gesang den Ausgangspunkt von SCHWANENGESANG dar. In einem sich verändernden Raum hinterfragen dabei zwei Protagonisten – ein Schwan und ein Rabe – die eigene und die fremde Identität, versuchen zu kommunizieren und erleben eine Verwandlung.
Ein Vorbild dieser Konstellation ist eine Fabel Äsops: Der Rabe will die Federpracht des Schwans besitzen und glaubt, sie zu erlangen, wenn er dessen Lebensweise kopiert. Die mühsame Metamorphose spiegelt sich bei SCHWANENGESANG in der sich wandelnden Musik wider.
Wesentliches Element des Abends und der Veränderung ist das Wasser, der natürliche Lebensraum des Schwans. Der vorangestellte Vers lässt sich zu einer Frage ergänzen: Stirbt der Schwan an seinem Gesang – oder kann aus einem destruktiven Akt Neues entstehen?
Die Besetzung erfolgt entsprechend des üblichen künstlerischen Niveaus des HIDALGO und seines Künstler*innen-Kollektivs. Je nach terminlicher Verfügbarkeit können die Künstler*innen variieren.
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