Les
Illumi
nations

MUSIKALISCHE LEITUNG
Johanna Malangré

KONZERTDESIGN
Tom Wilmersdörffer

LICHTDESIGN
Lukas Kaschube

DAUER
60 Minuten

WERKE
Kammersymphonie c-Moll, op. 110a, von Dmitri D. Schostakowitsch (Arr. von Rudolf Barschai)
Serenade für Streichorchester C-Dur, op. 48, von Pjotr. I. Tschaikowsky
Les Illuminations, op. 18, von Benjamin Britten

BESETZUNG
1 Sopran – Mirjam Mesak
1 Orchester – HIDALGO Festivalorchester
1 Konzertmeisterin – Johanna Pichlmair

BISHERIGE AUFFÜHRUNGEN
15.09.2019 – HIDALGO Festival 2019

Morbide Musik auf dem alten Schlachthof: Das neu gegründete HIDALGO-Festivalorchester spielt im Bahnwärter Thiel auf – mit düsteren Werken von europäischen Großmeistern des 19. und 20. Jahrhunderts: Tschaikowsky, Schostakowitsch und Britten. Die prämierte Dirigentin Johanna Malangré führt durch einen apokalyptischen Abend mit Liedern und Stücken für Streichorchester.

Wir leben heute in einer Welt, in der durch Social Media, Werbung, Design und Photoshop alles als glatt, gerade und perfekt dargestellt wird. Interessant wird es aber doch dort, wo etwas Ecken und Kanten hat. Denn da ist das Leben echt. Davon handelt dieses Programm, das von der ganzen Bandbreite menschlicher Emotionen und Erfahrungen spricht – und von uns selbst: wie wir als Menschen sind, manchmal eben so düster, so verrückt und so grotesk.

Die Kammersymphonie von Dmitri Schostakowitsch war ursprünglich als Streichquartett geschrieben – in einer sehr schwierigen Lebensphase des Komponisten. Schostakowitsch war schwer erkrankt und wurde gezwungen, in die sozialistische Partei einzutreten. Das war für ihn ein furchtbares Leiden, er stand am Rand des Selbstmords und drückte genau das in dieser Musik aus. Durch das ganze Stück, das kein Auftragswerk war, zieht sich die Tonfolge d-es-c-h, die Initialen von Dmitri Schostakowitsch.

Die Streicherserenade von Pjotr Tschaikowsky wird oft als leichte Musik bezeichnet, inspiriert von Mozarts „Kleiner Nachtmusik“. Hört man aber genauer hin, merkt man, dass sie überhaupt nicht nur heiter ist, sondern eine tragische, dunkle Seite hat. Auch in diesem Stück steckt viel Persönliches vom Komponisten Tschaikowsky, der sein Leben lang seine Homosexualität verstecken musste und vorgab, etwas zu sein, das er nicht war. Ähnlich wie Schostakowitsch war er ein innerlich zerrissener Mensch.

Benjamin Brittens Liedzyklus „Les Illuminations“ ist das Herzstück des Abends. Britten ist ein unglaublicher Spezialist für Farben und Charaktere. Er vermittelt ständig das Gefühl, hinter der Oberfläche verberge sich ein Abgrund. Das Werk beginnt mit dem Satz „Ich bin der Einzige, der den Schlüssel hat zu dieser wilden Parade.“ Diese „parade sauvage“ unserer Existenz schwebt über dem ganzen Programm. Ist es nicht gerade diese Ungezähmtheit, die das Leben und unsere Freude daran ausmacht?

Die drei Werke sind zeitlos. Musik, die unter die Haut geht.

Interview

IMPRESSIONEN

BESETZUNG

Die Besetzung erfolgt entsprechend des üblichen künstlerischen Niveaus des HIDALGO und seines Künstler*innen-Kollektivs. Je nach terminlicher Verfügbarkeit können die Künstler*innen variieren.