Die Zuschauer*innen sitzen dicht am Orchester, manche sogar dazwischen, andere schauen der Dirigentin in die Noten. Bei Konzerten des HIDALGO Festivalorchester bilden Musiker*innen und Publikum eine einzige, große Gemeinschaft, die für ein paar Stücke zusammen im Auge des Orkans sitzt. Jede*r von ihnen erlebt körperlich, wie die Luft kocht zwischen den Instrumentalist*innen und Instrumentengruppen, wie sich Töne und Stimmen mischen, wie Hören, Denken und Fühlen eins werden.
Seit 2019 kommen jeden Spätsommer junge Top-Instrumentalist*innen zusammen und formen das HIDALGO Festivalorchester. Es sind Mitglieder und Akademist*innen von Spitzenorchestern wie dem Bayerischen Staatsorchester, den Münchner Philharmonikern und den Berliner Philharmonikern. Zu einem Kern regelmäßiger Musiker*innen stoßen immer wieder neue Kolleg*innen dazu. In jedem Konzert tritt ein*e solistische*r Sänger*in auf – als Verbindung zu unserer stimmlichen Wurzel, dem Lied.
Der Repertoire-Schwerpunkt liegt auf der klassischen Moderne. Diese Werke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind – wie wir glauben – keine Museumsstücke, die abgestaubt und ausgestellt gehören, sondern uns direkt betreffen. Sie behandeln Existenzielles, sind geschrieben zwischen Krieg und Frieden, Verzweiflung und Hoffnung, Tod und exzessiven Feiern. Sie sind voller expressiver Rhythmen und Farben, gehen manchmal bis ins Geräusch und betonen das Timbre.
Die musikalische Auswahl spielen wir in ungewöhnlichen Locations wie Elektro-Clubs und Boulderhallen. Beides folgt unserem Ansatz, dem Publikum bewusst das haptische, körperliche Miteinander im Orchester zugänglich zu machen. Klassische Musik ist für uns weder intellektuelles Pläsir für ein paar Auserwählte, noch dient sie banaler Bespaßung. Sie ist anspruchsvolle, komplexe Unterhaltung, die unsere Zuschauer emotional erfahren können.
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